CAFÈ CARROT CAKE / Ganz einfach: Statt weltbeste Torten muss man lediglich vegane weltbeste Torten suchen. Man stelle sich Torte vor ohne Eier, Butter, Sahne…welche Lösungen gibt es da? Und können diese Lösungen auch Nichtveganer überzeugen? Interessante Herausforderung. Um einen Eindruck zu bekommen, wie vegane Torten überhaupt schmecken, bietet sich das „Carrotcake“ in Düsseldorf an. Da sind wir dann auch hin, zu viert und konnten deshalb problemlos „Einmal alles, bitte“ bestellen. (Herrlich… wenn es nicht so unglaublich maßlos wäre, würde ich das jedes Mal so machen…)

So sah das dann aus:

Einmal im Uhrzeigersinn, bei der Himbeertorte angefangen: Himbeercrèmetorte, Mandarinencrèmetorte, Nougatcrèmetorte, Waldbeertarte, Carrotcake und in der Mitte: Lemon Cupcake

Am interessantesten war die Waldbeertarte mit ihren beiden Schichten – Blaubeercrème und etwas Mandelmusähnliches –  auf einem Boden aus…ich schätze Datteln und Nüssen. Das sah schon sehr hübsch aus. Geschmacklich hat mich die Mandelmuscrème etwas entäuscht, das sah nach mehr aus, ich vermutete vielleicht eine Toffee- oder Macadamianusscrème, schmeckte aber wie Marzipan mit Wasser oder Sojamilch glatt gerührt. Hier hätte ich mir zusätzlich noch den wirklich toll knusprigen Boden der Nougattorte gewünscht.

Die Nougattorte wiederum war eine üppig crèmige, zart nach Nussnougat schmeckende Torte, die wiederum mehr gepunktet hätte, wenn sie noch einen etwas stärkeren geschmacklichen Kontrast hätte bieten können, vielleicht durch etwas Kaffee, Kakao, Krokant oder Schokolade…so war sie hauptsächlich ein Crèmewerk mit einer Ahnung von Nougat. Aber der Boden war unglaublich lecker, dünn und knusprig, mit Schokolade bestrichen, dabei trotzdem hell gebacken.

Die Himbeercrèmetorte war gut, der Boden war hier etwas dicker und nicht so knusprig, statt Schokolade mit Himbeerkonfitüre bestrichen, was ja auch gut passte. Wären da jetzt noch großzügig frische Himbeeren in der auch hier sehr üppigen Crème verteilt gewesen, wäre sie richtig gut gewesen. So war sie okay.

Der Carrot Cake hat mit geschlossenen Augen eigentlich wie ein Nusskuchen geschmeckt, aber eben ein mit Öl gebackener Nusskuchen, also etwas klebrig, teigig. Da ich kein Rührkuchenfan bin, konnte ich diesen Kuchen problemlos an andere Interessenten abtreten.

Die Mandarinencrèmetorte war auch ganz okay, die Crème – es war ja überall die gleiche Crèmebasis – harmoniert toll mit Fruchtelementen – hier waren es Mandarinen aus der Dose.

Das kleine Zitronencupake-Törtchen war nicht zu beanstanden, die übliche Crème passt hier sehr gut zum frischen Zitronengeschmack, angenehm leicht, leichter als die üblichen schweren Buttercrèmes oder Frostings, die meist sehr süß und fettig daherkommen. Nur der Kuchen darunter war nicht so optimal wie er vielleicht sein könnte.

Das größte Problem bei veganen Torten scheinen mir die Kuchenböden zu sein. Die Crème schmeckt zwar nicht wie Sahnecrème, aber das muss sie ja auch nicht. Zusammen mit Fruchtpürees, Kaffee oder Schokolade kann diese neutrale Crémebasis gut funktionieren. Dagegen konnten die Böden mich nicht wirklich überzeugen. Schwer, leicht gräulich und etwas am Gaumen klebend, ich weiß nicht ob das besser geht und vor allem nicht wie, aber definitiv würde ich diese offensichtliche Schwäche bei veganen Tortenlösungen auf ein Minimum beschränken, also dünnere Böden, ergänzt mit einem geeigneten Partner der es schafft, die Schwäche zu überspielen…allerdings werden die Böden dadurch immer noch nicht leichter…die Böden zu tränken könnte geschmacklich helfen, macht sie aber noch klutschiger…bis das gelöst ist, würde ich auf Ablenkung setzen, mit gutem frischen Obst, Krokant, Kaffee, Karamell, Nüssen…Alkohol… : )

Es war ansonsten sehr nett im Carrotcake und die Bedienung war es auch!

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